Chip im Shirt

Das ungeheuerlichste Wort des Wochenendes hat Thomas Eichin, der Matthias Sammer von Werder Bremen, ausgesprochen. Er hat sich zu dem Spruch verstiegen: "Meine Mannschaft hat..." Meine Mannschaft. Das würde ein Matthias Sammer nie sagen.

Die Mannschaft gehört immer noch dem Cheftrainer. Nicht dem Geschäftsführer. Trotz alledem.

Aber: Vielleicht gehört sie demnächst dem Assistenztrainer? Eine Tendenz macht sich breit in der Liga. Die lässt sich nach Geschmackslage gut heißen oder nicht. 

Der Fußball-Weltverband FIFA jedenfalls hat heimlich, still und leise an allem Skandalgetöse vorbei im letzten Sommer den Weg frei gemacht für den Chip im Shirt bei Wettkampfspielen und nicht nur im Training. Die Deutsche Fußball Liga könnte dies im Juni für die Bundesliga beschließen; fraglich nur, ob die Ausrüster die Trikots dann noch für die neue Saison mit den Sensoren „ohne Verletzungsgefahr für die Spieler“ wie es immerhin heißt, ausrüsten können – oder ob das doch noch bis 17/18 dauert.

Jedenfalls wird der Assistent mit dem Laptop auf den Knien dann wichtiger als der Chef. Der ist zwar für die Taktik zuständig, aber wozu bedarf es noch einer Taktik, wenn die Laufwege, Blutwerte, Höchstgeschwindigkeit, Kilometerleistung, Ernährungswerte eines jeden Spielers demnächst in Echtzeit an den Assistenten übermittelt werden? Achtung,  er hat sich verausgabt, gleich muss er kotzen! Dringend auswechseln!! Tja, das muss ein Trainer wissen. In Echtzeit.

Zum Kotzen. Wisst Ihr was, ihr Funktionäre? Macht doch aus allen Spielern Play-Station-Modelle. Dann werden die Transfers billiger und die Eintrittspreise sinken. Den Video-Beweis für Abseits oder Elfmeter kriegen sie nicht hin, aber den Fitnessbeweis von jedem Spieler, inklusive Restalkohol oder einen Mc-Donalds-Besuch zwei Tage zuvor. Wunderbare Überwachungswelt.

Den Fans kann nur empfohlen werden, sich demnächst nach Abpfiff nicht mehr um die Originaltrikots zu reißen. Die Krankenkassen warten schon auf die Daten. Sie dürfen laut FIFA zwar nicht verkauft werden, aber ermittelt. Und wer einen Chip am Körper trägt, ist selber Schuld.

Wenn in Zukunft Nike, adidas, Puma 140 Euro für ein Trikot verlangen statt 90 und der Hinweis lautet: „Jetzt ist ja ein Chip drin“, dann kann nur geraten werden: „Zu  Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker.“

 

Rainer Kalb

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