Das Gift Europas

Fachleute hatten den Europapokal-Neulingen Leipzig (erstmals), Hoffenheim (erstmals), Hertha (zuletzt vor neun Jahren mit einer anderen Mannschaft) und Köln (zuletzt vor 25 Jahren, also einer Generation) schon vor dem Start in die neue Saison ein schwieriges Jahr vorhergesagt. Stichwort : ungewohnte Dreifach-Belastung durch die Reisen und die Spiele Mitte der Woche.

Dass diese Belastung sich aber schon im Spätsommer bemerkbar macht und nicht erst im November / Dezember ist verblüffend.

Abgesehen davon, dass die europäischen Ergebnisse der Neulinge mit zwei Unentschieden zu Hause und zwei Niederlagen enttäuschend waren : auch am Wochenende darauf in der Bundesliga kamen sie schon unter die Räder (1. FC Köln in Dortmund), hatten am Schluss Konditionsschwierigkeiten (RB Leipzig gegen Gladbach) oder spielten einen ungewöhnlich uninspirierten Fußball ; der Spielkalender hatte gnädigerweise die beiden « Europa-Neulinge »Hoffenheim und Berlin zusammen geführt und sie nicht gegen « ausgeruhte » Mannschaften spielen lassen. Auch so ist das uninspirierte kräfteschonende 1:1 zu erklären.

Zum Vergleich : Im Vorjahr hatte nach vier Spieltagen Hertha schon neun statt statt jetzt fünf Punkten auf dem Konto, Leipzig acht statt sieben, und Köln gar zehn statt null. Gut, da gab es auch noch Modeste, aber das erklärt eben auch nicht alles.

Ein Blick in die Vergangenheit : Im letzten Jahr kam Gladbach mit 55 Punkten als Vierter in die Champions League. In der abgelaufenen Saison wurde die Borussia mit nur 45 Punkten Neunter – und schafften das Bannen der Abstiegsgefahr erst, nachdem sie aus der Champions League ausgeschieden waren.

Ein anderes Beispel ist der SC Freiburg. Der schied schon in der 1. Runde des UEFA-Pokals 95/96 als Tabellendritter der Bundesliga gegen Slavia Prag « freiwillig » aus, denn der Überraschungsmannschaft aus dem Breisgau waren die besten Spieler weg gekauft worden. Freiburg wurde trotz des « Verzichts » auf Europa nur Elfter und stieg im Jahr danach ab.

Auch in diesem Jahr kann der Eindruck aufkommen, dass Freiburg in der Qualifikation zur Europa League lieber auf Europa verzichtet hat als die Bundesliga zu gefährden. Das ist egoistisch, weil auch deshalb England in der Fünfjahreswertung der UEFA an Deutschland vorbei zog. Geholfen hat der Verzicht durch das Ausscheiden gegen NK Domzale aus Slowenien im Juli bislang nicht.

Eine Erklärung für den bishergen holprigen Start der « Neulinge » könnte sein, dass die Neuzugänge so früh in der Saison fußballerisch noch nicht in die Mannschaft integriert sind, die durch die Mehrfachbelastung notwendigen Rotationen auch nicht die Automatismen auf dem Feld befördern und durch die vielen Spiele schlichtweg Trainingseinheiten fehlen.

Köln, Hoffenheim und Hertha haben heute Abend die Chance, Skeptiker eines Besseren zu belehren. Dann wird es heißen : Die sind Wochenspiele ja gewohnt. So ist Fußball.

 

Rainer Kalb

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