Terminhatz

Bei der Fußball-Weltmeisterschaft, die sich zwei Wochen lang mit überwiegend gähnend langweiligen Vorrundenspielen quälen wird, ehe es zu Entscheidungen kommt, muss die deutsche Nationalmannschaft Tausende von Kilometern vor- und zurücklegen, um zu ihren Spielorten zu gelangen. Immerhin : Die Löw-Truppe hat den Vorteil, dass zwischen den Spielen mindestens drei Ruhe-/Reisetage liegen.

Den nicht auf solchen Rosen gebetteten Freiburgern ergeht es anders. Denen werden im Abstiegskampf von der Deutschen Fußball Liga Knüppel zwischen die Beine geworfen.

Weil Tabellenschlusslicht 1. FC Köln am Donnerstag noch ein Spiel in der Europa League bei Roter Stern Belgrad hat, darf der immer von einem Mediengewitter begleitete Karnevalsverein sein Heimspiel gegen die Freiburger erst am Sonntag austragen.

Natürlich konnte die DFL bei der konkreten Gestaltung der Spieltage 15 und 16 von der Sinnlosigkeit der Reise des Traditionsvereins ins gewesene Jugoslawien nichts wissen. Weshalb aber müssen die Freiburger schon nur 55 Stunden später daheim gegen Mönchengladbach antreten ? Weshalb wurden Heim- und Auswärtsspiel mit Mönchengladbach nicht einfach getauscht, so dass die Breisgauer hätten im Westen bleiben können ? Aber nein, aus Deutschlands Südwesten ist ja kein Gewitter zu erwarten. Allenfalls ein fernes Grollen.

Das Ganze zeigt wie ein Blitzschlag den wesentlichen Fehler im System : Es gibt zu viel Fußball, und den wegen der Fernseheinnahmen über zu viele Zeitfenster verteilt. Glaubt ernsthaft jemand, dass Köln – Freiburg um 13.30 Uhr in Asien zur besten Sendezeit jemanden interessiert ? Die DFL macht sich mit ihrer Ansetzung selber lächerlich. Den Freiburgern zu erzählen, man habe zu ihrer Entlastung den frühestmöglichen Termin in Köln angesetzt, ist nur noch zynisch.

Zur Erinnerung : Das letzte Mal, dass zwei Mannschaften innerhalb von 48 Stunden (plus sieben für Freiburg) antreten mussten, waren 1986 Bayer Uerdingen und Eintracht Frankfurt – vor der WM in Mexiko.

Jetzt mag die DFL darauf verweisen, dass die Ansetzungen im Handball noch lächerlicher sind. Da mussten irgendwelche « Löwen » aus Mannheim in Leipzig und 25 Stunden später in Barcelona antreten.

Irgendwie bedeutet das Ganze doch nur eins : Irgendwann verkommt der Sport zum Zirkus und der zahlende Zuschauer wird betrogen. Die Manager von Mannheim hatten erwogen – Rotation, Rotation ! - , die 3. Mannschaft nach Barcelona zu schicken und so die Fans zu foppen. Die Sportler haben sich erfolgreich dagegen gewehrt. Das zeigt eins : Noch immer siegt der Sport über geldgierige Haie und dopingwillige Sünder sowie korrupte Funktionäre.

Aber vielleicht ist das naives Denken eines Wesens, das noch an Illusionen glaubt. Ein Sportjournalist, eben.

 

Rainer Kalb

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