Mal so gesagt : Ich bin bekennender Fan von Borussia Mönchengladbach. Das liegt an meinem Geburtsort in der Nähe, an dem gemeinsamen Aufstieg mit den Bayern 1965, an den Erfolgen in den 70ern. Die Nähe ist nie erloschen.
Deshalb habe ich mich wahnsinnig über die Nachricht gefreut, dass das Spiel Borussia Dortmund – Borussia Mönchengladbach am 21. Dezember live im ZDF übertragen wird. Da ich Pay-TV-Gegner bin, war ich froh, dass die Öffentlich-Rechtlichen ihrem Auftrag zur Information auch noch mit meinem Lieblingsverein nachkommen.
Dann habe ich den Spielkalender studiert. Dortmund – Gladbach ist ein Freitag-Spiel. Die Bayern spielen am Samstag um 18.30 Uhr in Frankfurt. Am Sonntag, einen Tag vor Heilig Abend – also vor Weihnachten für die Kinder – beschließen Hoffenheim und Mainz um 18.00 Uhr das Programm.
Okay, in England ist der 2. Weihnachtstag als Spieltag festgeschrieben, weil die Briten sich am 2. Weihnachtstag langweilen. Aber am Abend vor Heilig Abend Bundesliga anzusetzen ? Da hätte der jahrzentelange Spielplangestalter Hans Noack von Fortuna Düsseldorf wohl aufgejault. Aber ein Computer jault eben nicht. Das wissen sie bei der Deutschen Fußball Liga zu schätzen.
Zudem ist dann auch noch eine « englische Woche » angesetzt – also Spieltage zuvor am Dienstag und Mittwoch. Mönchengladbach darf wegen fehlender Ruhezeit schon am Dienstag um 18.00 Uhr gegen den 1. FC Nürnberg antreten. Die Bayern erst am Mittwoch um 20.30 Uhr gegen RB Leipzig. Auch eine Art, um gegnerische Fans von einem Besuch Bayerns fern zu halten.
Das WM-Finale 2022 in Katar findet am 18. Dezember statt, und darüber haben deutsche Profi-Vereine gestöhnt. Aber dann drei Spieltage in zwei Wochenenden vor Weihnachten packen ? Einen Tag vor Heilig Abend npch Bundesliga spielen ? Gier nach Geld kann gut sein, aber man muss auch mal die Kirche im Dorf lassen.
Rainer Kalb