Moralapostel Löw

Bundestrainer Joachim Löw ist sportlich angeschlagen von der WM 2018 in Russland zurück gekehrt, und trotzdem hat der Verband ihm das Vertrauen ausgesprochen. Löw revanchiert sich, indem er dem Profifußball auf dem Amateur (!)fußball-Kongress in Kassel die Leviten las – und damit indirekt auch seinen Nationalspielern, die ja nun mal bei Profivereinen weitergebildet und fortgebildet werden, und mit denen er am 24. März in den Niederlanden zum ersten EM-Qualifikationsspiel antreten muss.

Löw beklagte, in der ungewohnten Rolle des Moralapostels, einen Verfall der Sitten, mangelnde Achtung vor dem Schiedsrichter und dem Gegenspieler. Der Ellbogen m Gesicht des Gegners – fast schon Routine. Rudelbildung, Schwalben, Proteste, Einforderung von Gelben oder Roten Karten für den Gegner, Zeitschinderei – nicht nur Neymar hat bei der WM in Russland den sterbenden Schwan gegeben.

Jetzt fordern die Spieler auf dem Platz auch noch permanent die Hinzuziehung des Videobeweises ein ; es wird unerträglich, wie die Autorität des Schiedsrichters und der Respekt vor ihm untergraben wird.

Es ist an der Zeit, den Trainern in ihrer Ausbildung – für die der Deutsche Fußball-Bund verantwortlich ist - mals wieder mit nicht an die Hand, aber in den Kopf zu geben, dass ihre eigentliche Berufsbezeichnung « Fußballlehrer » ist. Und dass eine Pyramide nicht auf den Kopf gestellt werden kann, indem von « gesellschaftlicher Verantwortung », geschwafelt wird und von Millionen, die dem Blindenfußball, Resozialisierungsmaßnahmen in Jugendstrafanstalten, der Mexico-Hilfe und der Unterstützung nicht auf Rosen gebetteter Spitzensportler anderer Sportarten zur Verfügung gestellt werden.

A propos andere Sportarten : Bei der Handball-WM, bei der die Schiedsrichter einen viel schwierigeren Entscheidungs-Job haben als im Fußball, ließ sich sehr gut beobachten, wie diszipliniert und ohne Murren Spieler und Trainer auch strittige Entscheidungen akzeptierten. Ohne Schiedsrichter geht es eben nicht. Die allerdings sollten auch Zeitspiel und Schwalben/Simulation mit Gelb bestrafen und nicht nur « vier Minuten obendrauf » geben.

Was die Trainer betrifft ist Löw am Spielfeldrand ein Vorbild. Er nimmt Entscheidungen stoisch zur Kenntnis. Andere betragen sich da wie Rumpelstilzchen. Vorbilder, Fußballlehrer ? Es geht um die Existenz. Dabei sind die Abfindungen bei Entlassung doch üppig. Und brauchen die Spieler bei ihren Gehältern wirklich jede Punktprämie, die durch unfaire Mittel zustande kommt ?

Bleibt die Frage, ob der Auftritt von Löw vor den Amateuren mit dieser Thematik sinnvoll war. Er konnte sich des Beifalls sicher sein. Mutiger wäres es gewesen, die Debatte vor den Profivereinen der Deutschen Fußball Liga und der Trainervereinigung der Profis zu führen.

 

Rainer Kalb

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