Der Karnevalsverein

Es ist an der Zeit, den Blick mal hinaus zu werfen, weit weg über Isar und Donau ins entfernte Rheinland. Es gibt drei Profivereine in Deutschland, die an dem Strom liegen und um den Titel « Karnevalsverein » streiten. Das sind der FSV Mainz, Fortuna Düsseldorf und der 1. FC Köln. Köln hatte sich mit dem legendären Streit Daum / Heynckes vor Jahrzehnten schon die Narrenkappe angezogen. Aber jetzt haben sie sich am Rhein auch noch die Kaiserkrone der Jecken (rheinisch für : Verrückte) aufgesetzt.

Das muss man erst einmal schaffen : Drei Spieltage vor Schluss sechs Punkte Vorsprung vor einem Nicht-Aufstiegsplatz, Tabellenführer, und dann den Trainer beurlauben ! Gewiss, Köln hat die letzten vier Spiele nicht gewonnen – aber ist das ein Grund, den bislang erfolgreichen Trainer zu feuern? Jeder normale Sportdirektor hätte sich noch zum Aufstieg gerettet und dann den Coach entlassen, wenn es trotz Aufstieg gute Gründe gibt. Aber so?

Mag ja sein, dass Markus Anfang von Anfang an Fehler begangen hat. 41 Gegentore in 31 Spielen sind für einen Tabellenführer kein Ruhmesblatt. Und wenn ein Spieler, um eine Stellungnahme gebeten, nach einer Niederlage die Journalisten anraunzt : « Das machen die Stars ! » spricht das auch nicht für einen guten Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft.

Nun ist die besondere Konstellation in Köln, dass der Sportdirektor Armin Veh kein Mann aus der Wirtschaft ist, sondern ein früherer Bundesliga-Trainer. Da darf schon die Frage gestellt werden, ob der sich nicht für einen Ober-Trainer hält und die Aufstiegsfeier alleine gestalten will. Um dann in neuer Allmacht einen willfährigen Coach für die Bundesliga zu verpflichten ? Das Ziel ist klar: 2020 nicht wieder absteigen, nicht den 1. FC Nürnberg geben, sondern – auch wenn es weh tut – Fortuna Düsseldorf nacheifern. Klassenerhalt als Aufsteiger bravourös geschafft.

Das Gegenmodell zum 1. FC Köln liefert derzeit ausgerechnet der rheinische Rivale Borussia Mönchengladbach. Dort haben sie den Trainer nach Misserfolgen entlassen, aber erst zum Saisonende. Bis dahin darf Dieter Hecking weiter wursteln. Nur betrachten die Spieler ihren Chef jetzt offensichtlich als lahme Ente, wie die letzten Ergebnisse zeigen. Hat Veh mit seiner drastischen Maßnahme also doch Recht ?

Die Antwort, mein Freund, weiß ganz allein der Wind. Die einen werden, trotz Trainerentlassung, in die Bundesliga gespült, die anderen verpassen trotz Treue zum Trainer die Champions League. Wo liegt die Wahrheit im Fußball ? Wahrscheinlich wirklich nur « auf'm Platz ». Siehe Nürnberg, den Elfmeter und den Innenpfosten. Da kann kein Trainer was dafür. Weder der eine noch der andere.

 

Rainer Kalb

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