Gesichtskontrolle

Und wieder muss der Fußball, zumindest in Europa, als Versuchskaninchen herhalten. Dieses Mal in Dänemark. Was in China flächendeckend gang und gäbe ist, soll nun auch beim zehnfachen Meister Bröndby IF eingeführt werden. Gesichtskontrolle per Computer. Damit sollen Hooligans, die mit Stadionverbot belegt sind, radikal aus dem Stadion herausgehalten werden.

Wie schön, wenn ein Verein Geld für das Kaufen solch elektronischem Zeugs hat. Aber : Um zehn Hooligans auszusortieren, müssen Zehntausende ihr Gesicht zeigen. Sonnenbrille ab, vor dem Stadionbesuch rasieren und bloß in der Woche zuvor keine Nasenoperation durchführen lassen !

Datenschutz, Bewegungsfreiheit ? Nur noch ein hohles Wort. Die Datenschutzbehörde der Regierung hat ein « erhebliches öffentliches Interesse »festgestellt und deshalb die Maßnahme durchgewunken. Als würden die Eingangskontrolleure ihre Pappenheimer nicht kennen.

Wie das bei den Datendieben so üblich ist, wird das Beispiel Schule machen. Bald in der Bundesliga oder erst recht in der Champions League. Das Stadion als Hochsicherheitstrakt. Wer kommt, geht zur eigenen Sicherheit in ein Gefängnis.

Ich weiß nicht, wie lange ein Gesichtsscan dauert. Aber Abgleich mit den Bildern im Computer, ein Computer, der streikt, computerunfähiges Personal, das auf den falschen Knopf drückt... Da wird es eine Halbzeit dauern, bis man überhaupt ins Stadion gelangt ist. Von der Randale, die abgewiesene Besucher am engen Eingangshäuschen veranstalten, mal ganz zu schweigen.

Der ganze Überwachungsschwachsinn hat sich schon bei den letzten Welt- und Europameisterschaften gezeigt. Da hieß es, der Karteninhaber müsse am Eingang auch seinen Personalausweis vorlegen, um zu beweisen, dass auch wirklich er der Käufer sei und nicht auf dem Schwarzmarkt fündig geworden war. Als wenn die Eingangskontrolleure die Personalausweise der ganzen Welt kennen würden ! Sind doch schließlich keine Zollbeamten.

So wurden die Warteschlangen immer länger und der Unmut nahm an Lautstärke immer mehr zu – bis die Eintrittskarte wieder reichte. Ähnlich wird es der Gesichtserkennung gehen.

Es lässt sich der Bundesliga nur empfehlen, statt in Gesichtsscanner zu investieren, die Eintrittspreise zu senken. Denn wenn sich wirklich mal einer mit Stadionverbot in die Arena einschleicht  - was kann der unter 70.000 schon bewirken ? Und die Videoüberwachung gibt es sowieso schon seit Jahren. Da kann die Polizei genussvoll von Gesicht auf Gesicht schwenken – und unliebsame Besucher entfernen.

 

Rainer Kalb

 

Zufallsbild

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