Leistungszentrum

Frankreich ist ein zentralistisches Land. Fast alle Fußball- und Rugby-Länderspiele werden im Stade de France ausgetragen, das als einziges für die WM 1998 neu gebaut wurde.

Deutschland ist ein föderales Land; die Länderspiele wandern durch die Republik sogar nach Sinsheim, Mainz und Mönchengladbach.

Frankreich hat seinerzeit ein Leistungszentrum in Clairefontaine vor den Toren von Paris  gebaut, wo alle Nationalmannschaften, Trainer, Schiedsrichter, Ärzte, Medien und was und wer sonst noch dazu gehört, sich wie in einem Labor treffen sollen, um die nächsten Titel zu planen.

In Frankreich hat das ja auch geklappt. Wenigstens 1998 und bei der EM 2000. 2002 in Japan/Südkorea war schon blamabel, 2006 in Deutschland wieder im Endspiel, 2010 die Weigerung, zum Training aus dem Bus zu steigen. War ja Südafrika, nicht Clairefontaine (wo übrigens gerade, nach 20  Jahren, teuer renoviert wird).

Und so wird klar: Der Zentralismus hat sogar in zentralistischen Staaten seine Grenzen. Wie wird das dann erst in föderalistischen sein?

Natürlich hat der DFB das Recht, 20 bis 40 Millionen Euro in den Bau eines Leistungszentums zu stecken.Ist ja kein Steuergeld, sondern seins. Veralbert fühlen muss sich dann allerdings die DFL. Die Profivereine haben ja, um nach dem Desaster von 2000 unter Erich Ribbeck, Zukunft wieder aufzubauen, Millionen in den Bau ihrer Leistungszentren gesteckt. Die Existenz is sogar verpflichtend für die Lizenzerteilung. Alles für die Katz?

Und was wird aus den Sportschulen in Oberhaching, Hennef, Hannover, Malente, Duisburg, Kamen um nur einige zu nennen? Die wurden in den letzten Jahren auch mit Mlionen aufgepäppelt, damit die Zimmer Vier-Sterne-Hotels entsprechen, die Restaurants sich um Michelin-Sterne bewerben können und die Trainingsanlagen Ansprüchen genügen, die nur die Trainer, nicht die Spieler stellen. Stehen die jetzt alle leer?

Oder werden die Zimmer dann an Rucksack-Touristen vermietet?

Deutschland hat eine gute Infrastruktur an Sportschulen, und der DFB könnte mit den 40 Millionen für den Amateurfußball Besseres tun als den Nationalmannschaften ein Leistungszentrum hinzuknallen.

Der einzige Gewinner wird die Stadt Frankfurt sein. Die wird eine Rennbahn los, die auch trotz der Bemühungen des Ex-Bayern-Profis Markus Münch, der dort ein paar Pferdchen laufen hat, rote Zahlen schreibt.

Wenn der DFB ab 2016 baut, wir das Arbeitsplätze schaffen. Später wir Lothar Matthäus vielleicht Greenkeeper zumindest für einen synthetischen Trainingsplatz, und der DFB nennt das Nachhaltigkeit.

Mainhattan wird für Deutschland Zürich, Genf und Lausanne in einem, weil sich dort alle wichtigen Sportverbände zementieren.

Und alle anderen gucken in die Röhre. Außer Dortmund. Die kriegen das DFB-Museum. Ein paar Steine haben sie ja schon aufeinander geschichtet.

Am Freitag will das Präsidium entscheiden. Es dürfte eine hitzige Diskussion werden. Ach so:  Nicht vergessen, auch den Bau einer Saunaanlage in Feldgröße einzuplanen! Damit Deutschland 2022 in Katar Weltmeister wird.

 

Rainer Kalb

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