Die Kehre

Bundestrainer Joachim Löw schließt eine bemerkenswerte Kehre nicht mehr aus. Einerseits ist er überzeugt, dass ein einmal eingeschlagener Umbruch, wie er ihn bei der Nationalmannschaft begonnen hat, nie abbrechen sollte. Andererseits überlegt er jetzt laut, seiner Linie untreu zu werden und Thomas Müller, Jerome Boateng und Mats Hummels, die Weltmeister von 2014, doch wieder zu berufen. Das hatte er häufiger kategorisch abgelehnt.

Die Begründung für den Gedankenwechsel ist allerdings hanebüchen und an den Haaren herbei gezogen. Durch die Pandemie sei der Mannschaft fast ein Jahr gestohlen worden, und dann dürfe ein Umbruch auch mal unterbrochen werden.

Das Argument mit dem „gestohlenen Jahr“ ist nun wirklich sehr schief. Meines Wissens haben alle Länderspiele stattgefunden, sehr zur Freude des DFB, der die Fernseheinnahmen mit großem Vergnügen eingestrichen hat . Vielleicht konnte nicht so intensiv trainiert werden, wie geplant, aber deswegen von Diebstahl zu sprechen…

Seltsam auch, dass Löw die Entscheidung über eine Rückholaktion der 2019 Ausgebooteten erst im Mai treffen will, wenn er den Kader für die EM nominiert. Im März stehen noch drei Qualifikationsspiele zur WM in Katar gegen Island (25.3.), in Rumänien (28.3.) und gegen Nordmazedonien (31.3.) an. Aber die nimmt Löw vielleicht auf die leichtere Schulter als die EM-Gruppenspiele gegen Weltmeister Frankreich, Europameister Portugal und Ungarn. Die März-Spiele kann er noch mit einer Umbruchmannschaft bestreiten; bei den EM-Spielen wird das ungleich schwieriger.  

Nach dem 0:6 in Spanien war das Verhältnis zwischen Bundestrainer und Arbeitgeber DFB, vorsichtig formuliert, ziemlich eingetrübt. Er habe sich „sehr“ darüber geärgert, dass immer wieder Inhalte interner Gespräche nach außen gedrungen seien. Da bestehe „Explosionsgefahr“ bei ihm. 

Wer der Maulwurf war, ist natürlich unbekannt. Aber es darf davon ausgegangen werden, dass Löw nicht mit Hinz oder Kunz über seine Situation und die der Mannschaft gesprochen hat. Zudem ist bekannt, dass zwischen DFB-Präsident Fritz Keller und Generalsekretär Friedrich Curtius Eiszeit herrscht und ein Machtkampf tobt. Es ist schon ein kleines Wunder, dass beide einen gemeinsamen (!) Brief geschrieben haben, um dem DFB-Ehrenpräsidenten Egidius Braun – ja, den gibt es noch – zu seinem 96. Geburtstag zu gratulieren.

 

Rainer Kalb

 

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