Berufsverbot

Es gab 1975 ein Bundesliga-Spiel zwischen Werder Bremen und Hannover 96, in dem der Schiedsrichter Wolf-Dieter Ahlenfelder die Partie besoffen (angetrunken, offizielle Lesart) pfiff. Es gab Robert Hoyzer, der zugab, Spiele verschoben zu haben. Dann gab es noch den Humoristen Walter Eschweiler, der nur ein einziges Mal zu Boden gegangen ist : 1982 beim Spiel Italien – Peru. Da, erinnert sich der damalige Fan, krabbelte der heute 86-Jährigr wie ein Maikäfer über den Rasen, weil er gegen einen peruanischen Schrank gelaufen war. Beide, also auch der Schiri, haben sich nach der Unachtsamkeit in der Hektik des Spiels entschuldigt. Der Mönchengladbacher Dieter Pauly, ein Selbstdarsteller vor dem Herrn, hat sich ein eigenes Abschiedsspiel am Bökelberg gegönnt, zu dem er unter den Klängen des Triumphmarsches aus Verdis Oper Aida eingelaufen ist.

Das lässt sich bei Manuel Gräfe nicht sagen. Der Mann ist schlichtweg gefeuert worden. Der 47-Jährige besteht darauf, weiter an der Pfeife bleiben zu dürfen. Der Fußball-Weltverband hat im Laufe der Jahre das Abschuss-Alter von Top-Schiedsrichtern von 50 auf 47 Jahre gesenkt. Und der DFB senkt den Kopf und trompetet wie ein Esel IJAAAH ! Aber die Schiedsrichter sind in Kopf und Beinen fitter geworden. Die Funktionäre nicht. Die wissen nicht einmal, wer sie auf Esels-Pfaden führen soll – oder wie die inzwischen bunten Schiris schwarze Schafe ihre Lämmer im Griff halten wollen/sollen.

Das Argument, jungen Pfeife(r)n durch aalte Sturhälse den Platz zu rauben, ist Quatsch. Schließlich leidet der Deutsche Fußball-Bund (DFB) unter Schiedsrichtermangel. Trotz Jugendarbeitslosigkeit ist der Wunsch der Industrie und des Staates, die Erfahrenen – wenn sie dann auch noch die Besten sind – zu behalten. Nur der DFB leistet sich den Wahn, auf sie zu verzichten.

Wenn Schiedsrichter alle Leistungstests – Ausdauer, Sehfähigkeit, Platzierung, Antrittsschnelligkeit, Autorität - bestehen : Warum sollen sie dann nicht auch noch mit 48 bundesligatauglich sein ? In anderen Ländern ist man es mit über 50 noch. 

Die Bundesrepublik hat die Rententauglichkeit auf 67 verschoben – für Frauen wie Bibiana Steinhaus auf 65 – einfach, um Geld zu sparen. Was wäre eigentlich gewesen, wenn « Bibi » nicht freiwillig die Brocken hingeschmissen hätte ? Hätte der DFB sie dann, wie die Regierung alle Frauen, zwei Jahre früher in Rente geschickt ? Wie Lothar Matthäus in seinen weisen Jahren sagte : Wäre, hätte, Fahrradkette. Die unendliche Leier oder Tretmühle.

Der beim DFB angekettete Schiedsrichter-Boss Fröhlich hat eine Entscheidung veranlasst, die seinem Familiennamen nicht entspricht. Gräfe hätte weiter beschäftigt werden müssen. Auch wenn er mit seinem sechsstelligen Jahreshonorar teurer gewesen wäre als so mancher Debütant oder Dilettant. 

Sei es wie es leider ist. Der DFB hat zuletzt manche falsche Todesurteile gefällt. Hauptsache, auf ihn fällt nichts zurück.

 

Rainer Kalb

 

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