Zersägt

Eigentlich ist ein Supercup eine Lachnummer. Da spielt der Meister gegen den Pokalgewinner vor Saisonbeginn ein besseres Aufwärmspiel. Und Zig-Tausend Idioten gehen hin.

In Deutschland darf dieser Ausdruck nicht gebraucht werden, weil er unzutreffend ist. In Deutschland findet der Supercup immerhin noch in Deutschland statt. Vor wahren Fans.

Andere Länder haben längst ein neues « Geschäftsmodell » praktiziert, vor dem die Bundesliga glücklicher- und ehrenwerterweise noch zurückschreckt. Sie lassen, um Geld, Prestige, Zuschauerzahlen, Neugier auf Fremdes zu mehren, den Supercup im Ausland austragen. Sei's drum. Die Gier kennt keine Grenzen.

Übertrieben haben es jetzt die Spanier. Die haben ihren « Supercup » auf vier Vereine aufgebauscht und für 120 Millionen Euro in den nächsten drei Jahren an Saudi-Arabien verkauft. Das Land, das Journalisten zersägen lässt, wenn sie aus einem 0:1 nicht ein 2:0 machen.

Natürlich erreichten weder Meister Barcelona noch Pokalsieger FC Valencia, wo einst Gladbachs Vizepräsident Rainer Bonhof tätig war, das Finale. Natürlich gewann Real im Elfmeterschießen nach 0:0 n.V. 4:1 gegen Atletico. Toller Coup, toller Cup. Toni Kroos und Co. sollten sich schämen. Supercup!

Spaniens frei empfangbare Fernsehsender haben den Quark und Quatsch gar nicht erst übertragen. Was prompt den Verbandspräsidenten Luis Rubiales auf den Plan rief. Der protestierte gegen entgangene TV-Einnahmen, die dem Nachwuchs hätten zugute kommen sollen. Geht es noch heuchlerischer?

Spaniens Präsident S. hat lapidar erklärt, er sei Basketball-Fan und habe kaum Ahnung vom Fußball. Wie weise und feige!

Es darf noch darauf hingewiesen weden, dass Saudi-Arabien die Rallye Paris – Dakar austrägt, was außer Wüste mit dem Land nur bedingt zu tun hat, und Boxkämpfe veranstaltet. Man ist schließlich PS-Macht, Faust-Macht und Beine-Macht. Schade nur, dass Messi und Kroos in Spanien nicht zu sehen waren.

Bleibt die letzte Frage : Woher hat Saudi-Arabien eigentlich das Geld, um den vier spanischen Vereinen 40 Millionen Euro – natürlich unterschiedlich gestückelt, pardon Valencia – zahlen zu können ? Nun ja, sie zapfen Satelliten an, um über einen Sender beXXXQ ohne einen Cent zu bezahlen Top-Spiele aus Deutschland, England, Spanien, Frankreich und Italien im arabischen Raum übertragen zu können. Da kommen leicht 40 Mios an eingesparten Rechtekosten zusammen.

Wer es wissen will, kommt auf ein Desaster in den Dünen. Aber wer will es schon? Die Bayern in Katar auch nicht so unbedingt.

 

Rainer Kalb

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