Corona

Corona – das war bis vor gut drei Monaten nur der Name für eine lediglich Insidern bekannte mexikanische Biermarke. Corona – das ist heute ein Virus, welches seltsame Blüten treibt.

Während jenseits des Rheins, in Frankreich, die Saison abgebrochen wurde, darf diesseits ab Samstag wieder gespielt werden. Während der Normalsterbliche zwei Meter Abstand halten soll, dürfen Profis wieder Lauf- und Kopfballduelle veranstalten, grätschen, Zweikämpfe führen. Bei zwei Meter Abstand gingen die Spiele wohl 22:20 aus.

Es war eine Frechheit, dass ein Schwätzer bei Anne Will am letzten Sonntag unwidersprochen behaupten durfte, die Bundesliga profitiere von einer Sonderbehandlung auf Kosten der Bevölkerung. Es gibt inzwischen genügend Tests, und die Bundesliga bestiehlt niemanden. Und die Bundesliga bezahlt alle Tests aus eigener Tasche, ohne eine Krankenkasse – also Steuerzahler – zu belasten. Das muss auch mal festgehalten werden dürfen. Da sollte der Geiferer mal seinen Mund halten und anerkennen, dass es einen Wirtschaftszweig gibt, der quasi sofort wieder von Null auf 70 fährt – den Rest machen Fans und Würstchen- oder Schalverkäufer aus.

Natürlich gibt es in dem Zusammenhang auch skurrile Vorschriften. Tore nur mit dem Aneinanderschlagen Ellbogen oder der Schuhe – Achtung ! Knöchelverletzung ! - bejubeln zu dürfen, wird schon gewöhnungsbedürftig sein. Ich sehe schon den Schiedsrichter, übrigens viel kürzlicher getestet als die Spieler und vom ehrenamtlichen, nicht professionellen DFB statt der DFL, mit einem Pfiff das Spiel unterbrechen und mit einem Zollstock – passt noch in die hintere Hosentasche rein und macht das Rückgrat gerade – den Abstand beim Zweikampf abmessen...

Wissenschaftler haben festgestellt, dass es für Fußballer besser wäre zu singen als zu keuchen. Während Top-Sopranistinnen, wenn sie die « Königin der Nacht »in Mozarts Zauberflöte singen, ihren Atem, und damit das Virus, nur 50 Zentimeter versprühen, kommt jeder atemlose Fußballer auf drei Meter, sofern er nicht auch noch spuckt.

Der Stadtstaat Bremen, ziemlich pleite, wird Werder trotz Geisterspielen wahrscheinlich weiterhin die Kosten für Polizeieinsätze in Rechnung stellen. Schließlich muss die jetzt aufpassen, dass sich nicht 50 Fans vor dem Stadion versammeln. 

Das erste « Geisterspiel » im deutschen Profifußball musste übrigens am 26. Januar 2004 Zweitligist Alemannia Aachen gegen den 1. FC Nürnberg austragen. Beim 1:0 zuvor hatte es zu viel Randale gegeben ; das Wiederholungsspiel gewannen die aus der Stadt Karl's des Großen gegen die aus der Stadt des sogenannten Führers auch mit 3:2 und wurden damit nachträglich « Herbstmeister ».

Corona aber hat nichts mit Randale zu tun, weshalb dem Privatsender Sky Dank gebührt. Der nicht von Zwangsgebühren sondern privat finanzierte Bezahlsender stellt an den kommenden zwei Spieltagen den Fans die « Konferenzschaltung » gratis zur Verfügung. Damit vermeidet er, dass sich Dutzende in einem Wohnzimmer tümmeln, um Dortmund – Schalke zu sehen. Corona lässt grüßen, das Gesundheitsministerium hoffentlich danken.

Wer von gierigen Haien spricht – dieses hier, das nenne ich Wahrnehmung der gesellschaftlichen Verantwortung. Danke dafür. Bleibt die Frage, wer bei den nächsten Rechteverhandlungen die Rechnung bezahlt. Hoffentlich mal der Profifußball.

 

Rainer Kalb

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