Kasperltheater FIFA

In Zürich gibt es das Haus der FIFA, und dieses Haus lässt sich mit einem großen Theater und vielen Kulissen vergleichen. Der Hausherr, mit bürgerlichem Namen Joseph S. Blatter, benimmt sich oft wie ein Kasperl, weshalb der Begriff Kasperltheater für die FIFA nicht schmeichelhaft ist, aber auch nicht so richtig falsch.


Der Kasperl sitzt in einem Büro, zu dem sich die Tür nur öffnet, wenn er seinen Daumen an das Schloss legt. Von hier aus gibt sich der Kasperl als Marionettenspieler; von hier aus zieht er alle Fäden. Ist es ein Zufall, dass drei Etagen des Theaters unter der Erde liegen? Da lässt sich prächtig vieles bunkern, was nicht an die Oberfläche soll.
Letzte Woche hat der Kasperl wieder die ganze Welt erheitert. Er sei in Palästina, Israel und Jordanien gewesen, berichtete er, und habe festgestellt, dass es dort sehr heiß sei. Welch weltbewegende Erkenntnis! In Katar sei es noch heißer, und deshalb könne die WM 2022 dort nur im Winter stattfinden.
Potzblitz! Drei Jahre hat der Kasperl gebraucht, um dieses festzustellen. Vor einigen Monaten noch hat er posaunt, wenn die WM in den Winter verlegt werden solle, müsse Katar einen Antrag stellen.
Aber jetzt, da der Kasperl mal sein klimatisiertes Büro verlassen hat und in Israel schitzte, entscheidet er selber: „Die WM 2022 wird im Winter gespielt.“ Das allerdings müsste das Exekutivkomitee entscheiden, die Weltregierung des Fußballs. Für den Puppenspieler kein Problem: „Das Komitee wird mir sicher folgen.“ Zwanziger und Co. nur Marionetten, die ganze FIFA ein Tollhaus?
Immerhin hatte eine Expertengruppe die Bewerber besucht, und die Mediziner hatten in ihrem Bericht schon 2010 auf die Hitze hingewiesen. Dass Katar trotzdem die WM bekam, kommentierte der Kasperl lakonisch: „Man hat es vielleicht nicht richtig angeschaut."  Mit anderen Worten, Kasperl unterstellt seiner Regierung, Hampelmänner zu sein, die vor einer WM-Vergabe noch nicht einmal die Unterlagen zur Entscheidungshife zu studieren.. Das wirft natürlich sofort die Frage auf, ob es ein anderes Papier gab, auf denen die Zahlen interessanter waren.
Für den altersweisen Franz Beckenbauer, der bis 2010 im Exekutiv-Komitee saß und dann, um mehr Zeit für die Familie zu haben, elegant „Servus“ sagte, steht sowieso schon fest: „Sepp Blatter ist ein idealer und starker Präsident, der das Exekutivkomitee im Griff hat. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Er wird das schon durchbringen."
Warum dann noch die ganzen Reise- und Hotelkosten und Spesen und Sitzungsgelder, wenn eh alles entschieden ist? Dann würde auch eine devote Mail von jeder Marionette an den Strippenzieher Kasperl reichen.

Rainer Kalb

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