Wochenend-Verbrecher

Die Deutsche Fußball Liga hat die Pest am Hals, die deutsche Polizei ist des Kampfes gegen die Cholera müde. Beide Kankheiten haben einen Namen: „Wochenend-Verbrecher“. Sie kommen, getarnt in der Masse, ins Stadion und wollen dort Randale machen, nehmen Verletzungen von anderen – im Endeffekt deren Tod – billigend in Kauf. Dass es meist Gäste-Hooligans sind, die dem Heimverein schaden wollen, sei nur am Rande erwähnt.

Die Vereine zucken mit den Schultern; sie haben nicht mehr als das Hausrecht. Trotzdem müssen sie  - und damit die DFL – sich einige Fragen gefallen lassen. Was ist das für ein Ordnungsdienst und eine Einlasskontrolle, an der vorbei Kleidungsstücke, die der Vermummung dienen und der ganze Pyro-Terror ins Stadion geschmuggelt werden können? Wann begreifen die Vereine, dass es nicht reicht, einem gestandenen bayerischen Mannsbild eine Ordner-Binde für ein Freibier zu geben? Bundesliga ist keine bayerische Kreisliga.

Ein weiteres: Nutzen die ganzen, mit Millionen der Vereine subventionierten, Gesprächskreise, Gipfeltreffen, Runden Tische mit irgendwelchen irgendwie ernannten Fanbeauftragten noch etwas, wenn diese „Fanbeauftragten“ es noch nicht einmal schaffen, „normale“ Fangruppen dazu zu bewegen, sich von Verbrechern zu distanzieren und diese anzuzeigen? Rausgeschmissenes Geld. Bundesweite Stadionverbote für ein paar Jahre – ich möchte den Ordner sehen, der solch ein Subjekt bei einem Auswärtsspiel erkennt.

Und die Polizei? Jammert über die Wochenendarbeit, stellt fleißig Personalien fest, nimmt mal ein paar fest, aber nur für ein paar Stündlein,  knüppelt mal dazwischen und trifft die Falschen, kutschiert Randalierer, die in Essen noch einen Zug gekapert und zum Nothalt gezwungen haben (Essen – Gelsenkirchen, das ist wie Zorneding – München) unter Polizeibegleitung zum Stadion, als wären die Krawallbrüder Sepp Blatter.

Ärzte haben die Pest und die Cholera in den Griff bekommen. Gewiss, das hat Jahrhunderte gedauert, und so viel Zeit hat die Bundesliga nicht.

Aber die Ärzte sind bekannt. In Zeiten der Video- und Handy-Überwachung müssten Einzeltäter, so sie überführt sind, rasch vor Gericht gestellt werden. Sie müssten zu Haftstrafen – und sei es nur für 14 Tage – verurteilt werden und nicht nur auf Bewährung. So würden auch Arbeitgeber bemerken, welche Früchtchen sie bei sich angestellt haben.

Vielleicht hilft ja die Angst um den Verlust des Arbeitsplatzes, die Wochenend-Verbrecher zur Vernunft zu bringen.

Aber ohne Hilfe der Justiz, ohne einen Sinneswandel bei den Richtern, kommt die Polizei sich schon bei der Personalienfeststellung albern vor, weil sie um die Sinnlosigkeit weiß. Und die Vereine müssen weiter befürchten, dass Familien und der Nachwuchs in Zukunft die Stadien meiden. Da die Bevölkerung sowieso schon schrumpft, braucht der Profifußball die Gewalt wahrlich nicht, sonst wird die Meldung von Rekordbesuchen schnell zu einer Rarität.

 

Rainer Kalb

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