Die Fans

Der FC Augsburg ist ja eigentlich eine angenehme Mannschaft, außer, wenn er den FC Bayern schlägt. Aber die Bemerkungen, die sich einige Spieler nach dem 0:0 gegen Hertha BSC Berlin erlaubt haben, rufen doch Gegenbemerkungen hervor.

Da stellt sich ein Spieler, der Hunderttausende, wenn nicht Millionen im Jahr verdient, hin und giftet nach einer unterirdischen Leistung die Fans an. Die hätten kein Recht, sie auszupfeifen, sondern hätten sie gefälligst zu unterstützen.

Wie größenwahnsinnig werden diese Emporkömmlinge eigentlich? Da ist einer, der im Jahr nicht auf 100.000 Euro brutto kommt, der 50 Euro gezahlt hat, um ein Spektakel zu sehen – im Theater oder Konzert weißt du wenigstes, dass die Akteure sich anstrengen – und dann werden sie von unwilligen Profis noch angemacht, sie hätten gefälligst zu zahlen und zu jubeln um Versager zu unterstützen? Verkehrte Welt. Wer 50 Euro zahlt, um Millionäre über den Platz stolpern zu sehen, hat alles Recht der Welt, zu pfeifen.

Das haben sie ja auch in Leverkusen gemacht, als die Spieler alles dran setzten um den ungeliebten Trainer Hyypiä zu mobben. Jetzt, unter Sascha Lewandowski, können sie auf einmal wieder Fußball spielen. Manchmal muss man sich schon fragen, was die Spieler für einen Charakter haben.

Aber nicht nur die Zuschauer haben ihre Probleme mit den Spielern. Umgekehrt auch die Vereine mit ihren Fans. Für Bayern München war das richtig teuer, als die UEFA gegen Manchester United  einen ganzen Block gesperrt hatte und zudem eine fünfstellige Geldstrafe verhängte, weil Bayern-„Fans“ gegen Arsenal Anti-Homosexuelle  Plakate gezeigt hatten.

Der 1. FC Köln hatte über „seine“ Zeitungen zwar dafür getrommelt, im Aufstiegsfall auf keinen Fall den Innenraum zu „stürmen“, aber das war natürlich vergebliche Liebesmüh. Es blieb zwar alles friedlich und freudig, aber Innenraum ist Innenraum. Und da der 1. FC Köln schon zwei Spiele auf Bewährung hat, kann es gut sein, dass bei seinem ersten Bundesliga-Heimspiel ganze Blöcke gesperrt sind.

Das führt zu der Frage, ob die Vereine die Fans, also die Störenfriede oder Friedensstörer überhaupt noch brauchen. Als das Privatfernsehen aufkam, hat Uli Hoeneß mal gesagt, die Zuschauereinnahmen würden angesichts der wachsenden Fernsehgelder immer unbedeutender. Er hat Recht behalten. Wie wäre es, angesichts von Geisterspielen und immer härteren Strafen gegen Klubs wegen einiger Unbelehrbarer, wenn Sky nur noch Theaterkulissen über die Ränge ziehen würde und den Sound aus dem Studio kommen ließe. Nie Pfiffe, immer nur Anfeuerung. Das müsste die Spieler doch zu Höchstleistungen antreiben. Und der Fan geht wieder zum SV Putzbrunn oder Viktria Doveren, wo keine zehn Bälle am Rand liegen und die Akteure Zeit zum Verschnaufen haben, wenn sich ein Zuschauer erbarmt, den Ball nach einem Befreiungsschlag aus dem nächsten Acker zu holen.

 

Rainer Kalb

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