Pokal

Rückblickend gibt es zur 1. DFB-Pokalhauptrunde nach allen lokalen und regionalen Aufgeregtheiten noch einige grundsätzliche Bemerkungen zu machen.

Erstens: Der Deutsche Fußball-Bund mag seinen Königswettbewerb der Vereine inzwischen genial vermarkten, doch was die Qualität der Schiedsrichter betrifft, mangelt es in der Spitze an der Breite, um Berti Vogts aus den 90er Jahren, betreffend der fußballerischen Elite Deutschlands, zu zitieren. Dem DFB mag es ja noch gelingen, neun fähige  Buntkittel für Bundesliga-Spiele zu finden, aber sobald er 32 benötigt, ist er überfordert.

Man will ja niemandem unterstellen, aus Gründen von Wetteinsätzen  Spiele bewusst verschoben zu haben, aber drei Elfmeter für Reutlingen und gleichzeitig drei Platzverweise gegen Karlsruhe: Das ist schon die Zerstörung eines Fußballspiels.

Ansonsten ging es immer gegen die Kleinen und die Großen wurden verschont. Aber das lässt sich auch in der Bundesliga beobachten, und hier ist Schiedsrichter-Boss Herbet Fandel, der feinfühlige ehemalige Pianist eher gefragt als bei der Roten Karte für emotional aufgeladene Trainer.

Das reguläre Tor von Würzburg gegen Bremen: Aberkannt. Die Rote Karte gegen Meppens Torhüter im Spiel gegen den 1. FC Köln – ein Witz. Spielabbruch in Osnabrück, das 1:0 gegen den Retortenverein Leipzig führte: Auch eine Art, den Zweitligisten in die 2. Poalrunde zu hieven. Oder wer zweifelt an der Entscheidung am „grünen Tisch“?

Es gibt einen vierten Schiedsrichter, jeder Spieler hätte sich verpflastern lassen, und gut wär’s gewesen. Aber nein, es musste ein Exempel statuiert werden. Geld lässt grüßen.

Der Ausgleich des Hamburger SV zum 1:1 in Jena, wo der Ball bei der Flanke gefühlte drei Meter im Toraus war (gesehene 50 Zentimeter im Fernsehen) – eine Frechheit.

Nach inoffizieler Einschätzung eines Vertreters der Deutschen Fußball Liga hätte auch die Tor-Technologie an dieser Fehlentscheidung nichts geändert. Die kostet zwar 200.000 Euro (und wird deshalb bei Amateurvereinen wie Jena erst gar nicht eingerichtet), kann aber nur über Tor oder Nicht-Tor entscheiden. Ob ein Ball bei der Flanke schon im Toraus war oder bei einem Eckball über’s „Aus“ wieder ins Spielfeld gesegelt ist („Bananenflanke“) sehen die 14 Kameras nicht. Dafür gibt es Linienrichter.

Hamburg murkst da weiter rum, wo sie aufgehört haben. Hoffenheim kann schon alle Pokalhoffnungen begraben. In Ingolstadt wird Audi wissen, warum sie auf den FC Bayern setzen. Der hat sich immerhin mit einem heroischen 3:1 bei einem Fünftligisten durchgesetzt.

Damit stehen die Bayern, die Löwen und Unterhaching in der 2. Runde. Warum muss das Finale nach dem Scheitern von Union Berlin bei einem Amateurverein aus Köln eigentlich in der Hauptstadt ausgetragen werden? Die Anreisekosten in die Landeshauptstadt wären vermutlich viel geringer.

Drei Erstligisten sind auf der Strecke geblieben, andere wie Augsburg, Stuttgart, Bremen nur kurz an der Blamage vorbei geschrammt. Die Trainer – auch Pep Guardiola – haben es nicht geschafft, den Spielern in die Köpfe zu hämmern, dass es sich nicht mehr um ein Vorbereitungsspiel handelt, sondern Millionen auf dem Spiel stehen. Vielleicht  sollte die Bundesliga in Zukunft erst mal zwei Spieltage absolvieren, damit sie merkt, dass der Pokal ein Wettbewerb ist – und kein Vorbereitungsspiel.

 

Rainer Kalb

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