Champions-Kaugummi

Machen wir uns nichts vor. Die Champions League ist im Laufe der Jahre zäh wie Kaugummi geworden. Der Versuch, die Bundesliga und andere nationale Ligen  zu Gunsten der « Königsklasse » auszubluten, nimmt unerträgliche Züge an.

Es geht ja nicht nur darum, dass die Champions League-Teilnehmer durch die fast obszönen Honorare, die sie kassieren, den Rest der jeweiligen Ligen fast in die Wettbewerbslosigkeit treiben. Es geht auch darum, dass die UEFA ihr Goldenes Kalb zum Dukatenesel und zum Zeitdieb gemacht hat.

Wer kann und mag, erinnert sich noch an die Saison 91/92. Damals wurden erstmals Gruppenspiele im bis dahin nur im K.o.-System ausgetragenen Europapokal der Landesmeister durchgeführt – aber erst nach dem Achtelfinale. 

Rechteinhaber RTL jammerte, durch das Ausscheiden des 1. FC Kaiserslautern gegen den späteren Sieger FC Barcelona sei dem Sender die « Planungssicherheit » (mit drei Heim- und Auswärtsspielen) genommen. Womit klar war : Wer die Musik bezahlt, bestimmt. Der Fußball hatte nichts mehr zu sagen. 

94/95 gab es dann die Gruppenspiele direkt zu Beginn. Später wurden dann aus zwei Gruppen vier. Noch später ebnete Michel Platini via « Meisterweg » den Meistern aus Kleinstländern wieder den Weg in die Champions League. Sportlich war das eine Wiederaufnahme des alten Gedanken des Meisterpokals statt « der Besten ». Faktisch sind die Gruppenspiele aber seitdem ein Langweiler, zumal nach drei Monaten nur der Letzte wirklich ausscheidet ; der Dritte wird bekanntlich noch in die Europa League abgeschoben.

Das nächste Attentat auf die Ligen geschah, als das Achtelfinale dem Pay-TV zuliebe statt auf vier Spieltage (dienstags / mittwochs, Hin- und Rückspiel)  auf acht ausgedehnt wurde. Wer es noch nicht bemerkt hat : das Achtelfinale zieht sich über vier Wochen hin ! Wer da nicht gähnt, ist selber Schuld. Ein Termindiebstahl an den nationalen Ligen, wie auch die Verlegung des Endspiels auf einen Samstag.

Die nächste Attacke steht in der kommenden Saison bevor. Bislang haben (außer aus Wetterbedingungen und Zeitverschiebung) alle Spiele der Champions League um 20.45 Uhr begonnen. In Zukunft aber beginnen sie, Spanien, Deutschland, England und Italien zuliebe (je vier garantierte Teilnehmer) um 19 Uhr und um 21.00 Uhr. 

Adieu, der ursprüngliche paneuropäische Gedanke : den internationalen Sponsoren zu Liebe eine einheitliche Anstoßzeit, damit ganz Europa die selbe Reklame sieht. Heute schaffen nicht mehr die Sponsoren an, sondern die Pay-Sender.

Der UEFA ist dabei die Zukunft des Fußballs völlig egal. Welches Kind, das um 6.00 Uhr aufstehen muss, um um 8.00 Uhr in der Schule zu sein, darf noch bis 23.00 Uhr Fußball schauen ? Vom Stadiobesuch ganz zu schweigen. Pardon, aber die Champions League tötel sich selbst. 

Die Champions League wird zu einem zähhen Kaugummi, den selbst Carlos Ancelotti wegen Geschmacklosigkeit ausspucken würde. Und wehe, beim DFB beginnen sie, den Deutschen Pokal ähnlich zu verwässern. Pläne gibt es schon. Wehret den Anfängen ! 

 

Rainer Kalb

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Gegründet wurden die LIPPEFOHLEN am Freitag, 11. Juli 2008 und sind seitdem unter der Fanclubnummer (BFC) 0853 bei Borussia Mönchengladbach registriert. Derzeit treffen sich 110 Mitglieder im Alter von 0-82 Jahren zu Stammtischen oder Fahrten in den Borussia Park.

Weiterhin werden regelmäßig Spiele im TV geschaut und einmal im Jahr findet das große Sommerfest / Saisonabschlussfest statt.

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