Bayern München, Schalke, Hoffenheim und Dortmund dürfen sich am Donnerstag genüßlich zurücklehnen. Dann wird die Gruppenphase der Champions League ausgelost, und der Fleischtopf ist reichlicher gefüllt denn je.Die Einnahmen aus Champions League, Europa League und Supercup wachsen vont 2,35 Milliarden Euro in der letzten Saison auf 3,25 Milliarden. Das bedeutet eine Steigerung von 38 Prozent. Dass dafür in Deutschland kein Spiel mehr im freien Fernsehen zu empfangen ist, interessiert die Donald Ducks des Profifußballs keine Bohne.
Die Teilneher an der Champios League erhalten 2,04 Milliarden Euro vom Kuchen. Das ist im Vergleich zum Vorjahr (1,257Mia.) eine Steigerung von 62 Prozent. Das ist fast obszön zu nennen.
Zu den Einzelheiten: Obwohl die vier deutschen Teilnehmer noch nicht ein einziges Mal gegen den Ball getreten haben, bekommt jeder vorab 15,25 Millionen (plus 20 Prozent). Da sich Leistung wieder lohnen soll, ist jeder Sieg 2,7 Mio. wert (plus 80 Prozent), jedes Unentschieden 900.000 Euro (plus 80 Prozent).
Für das Erreichen des Achtelfinales werden 9,5 Millionen ausgeschüttet, für das Vierelfinale 10,5 Millionen, für das Halbfinale 12 Millionen, der Verlierer des Endspiels darf sich über 15 Millionen freuen, der Champios League.-Sieger 2019 streicht 19 Millionen ein.
Bevor es Ihnen schwindlig wird : Gewinnt der Champions League-Sieger alle seine Gruppenspiele, erhält er 82,45 Millionen Euro.Das aber ist nur die Spitze des Eisbergs. Hinzu kommen-Rankingzahlungen je nach Platzierung des Vereins in der UEFA-Vereinstabelle (1,1 Mio. für den 32., 32 x 1,1 Mio für den Besten. Und da bei einem Unentschieden in der Gruppenphase nur 900.000 Euro ausgeschüttet werden, bei einem Sieg aber 2,7 Mio., wandern die verbleibenden 900.000/Remis in einen Topf, den sich die Gewinner eines Gruppenspiels am Ende noch teilen. Einnahmen aus einem schwer zu durchschaubaren Msrketingpool (Bedeutung Fernsemärkte) kommen auch noch hinzu. Die Zuschauereinahmen sind da schon eine fast zu vernachlässigende Größe.
Bei solchen Zahlen ist es kein Wunder, wenn die Klubs aus der unteren Tabellenhälfte resigniert das Handtuch werfen. Ein Mal Champions League – und Du bist der Konkurrenz um mindestens zwei Jahre enteilt. Kein Wunder, dass die Überraschungen im Liga-Alltag ausbleiben ; es sei denn, eine Mannschaft hat unter der Woche gespielt, Reisestrapazen gehabt und kann sich keinen doppelten Kader leisten.
In der Europa League – Frankfurt, Leverkusen und RB Leipzig im Fall eines Sieges gegen Sorja Luhansk am Donnerstag – ist Schmalhans Küchenmeister. Startprämie 2,92 Mio., Sieg 570.000 Euro, Endspiel-Triumph 8,5 Mio. Das ist im Vergleich zur Königsklasse wirklich mickrig. Und doch ist Leipzig am Donnerstag nach bislang fünf Qualifikationsspelen ein Weiterkommen zu gönnen. Sonst hat die Bundesliga schon vor dem Start in die internationale Saison schon wieder einen Verein für die Fünfjahres-Wertung verloren.
Rainer Kalb