Dembele

Natürlich hat jeder Arbeitnehmer das Recht zu streiken. Auch Ousmane Dembele. Nur gilt das Streikrecht lediglich, wenn eine Gewerkschaft dazu aufruft, um gemeinsame Interessen zu vertreten. Nun ist der „Verband der Vertragsfußballer“ nicht als ‚richtige‘ Gewerkschaft anerkannt, und außerdem hat der VdV nicht zu einem Streik aufgerufen.

Jetzt könnte Dembele argumentieren, eigentlich sei er ja der Arbeitgeber und Borussia Dortmund nur der Arbeitnehmer. Die Borussia ist in der Zwickmühle: Beide geben, beide nehmen.

Wahrscheinlich wird Dembele bald seine Advokaten – im Volksmund “Rechtsverdreher“ genannt – um die Teilnahme am Mannschaftstraining zu erstreiten. Oder Dortmund gibt bei einer Summe X klein bei. Oder Dortmund ist so konsequent wie Bayerni München einst bei Thomas Berthold, als die Bayern den eigenwilligen Hessen zum „bestbezahlten Golfer“ der Republik machten. Wenn Anwälte oder Berater mit „ordentlichen Gerichten“ drohen, sind DFB und DFL immer in der Defensive. Als wäre die Sportgerichtsbarkeit "unordentlich".

Dass die Dortmund einen unwilligen Dembele noch einmal aufbieten, wäre bei der Jagd auf die Bayern vereinsschädigend. Ein fauler, widerwilliger Apfel, und der ganze Baum lässt die Äste hängen.

Niemand hat bislang die wahren Gründe dieser Misere benannt. Sie hängt natürlich an Neymar und der Begierde, Barcelona jetzt abzuzocken. Aber das ist nur der Stamm, das sind nicht die Wurzeln. Und die wuchern noch verzweigter als die Äste des Stammes.

Im Grunde hat die UEFA mit ihren Regeln der finanziellen Fairness versagt. Die FIFA mit ihrem Blatterismus sowieso. Aber wie kann es sein, das Neymar die 222 Millionen Euro selber an Barcelona bezahlt, weil er als „WM-Botschafter“ für Katar 300 Millionen erhält und Paris damit finanziell aus dem Schneider ist? (Die Klubs dürfen theoretisch nicht mehr ausgeben als sie einnehmen). Karl-Heinz Rummenigge wird schon Gründe gehabt haben, weshalb er auf einen Sitz in der UEFA verzichtet; so gibt er sich wenigstens nicht der Lächerlichkeit preis.

Doch die Verästelung der Wucherei reicht noch viel tiefer. Im Grunde ist der Europäische Gerichtshof an der fatalen Entwicklung Schuld, der 1995 das Bosman-Uteil erlließ. Dieses befand, weit entfernt von jeder Sachkenntnis, dass wegen der „Freizügigkeit“ die Fußball-Vorschrift „drei Ausländer auf dem Platz“ nicht mehr gelte. Das eröffnete dem Verschiebebahnhof internationaler Stars von heute erst Tür und Scheunentor.

Die andere Dummheit im EuGh-Urteil haben natürlich die Vereine schamlos ausgenutzt. Statt auslaufende Verträge zu akzeptieren – vor 1995 gab es immer noch „Ausbildungsentschädigungen“ bei Vertragsende - verlängern sie vor Ablauf unter Gehaltszuschlag, um für eine vorzeitige Vertragsauflösung wiederum Geld zu kassieren.

Pardon, der (Profi)fußball ist krank geworden. Übrigens hat Dembele die gleiche Erpressungsmethode benutzt, um sich von Stade Rennes los zu eisen. Nur hat der dortige Präsident ihm sagen können: „Wenn, gehst Du nur nach Dortmund!“ Denn der steinreiche Rennes-Besitzer Francois Henri Pinault hält an Puma, Sponsor beider Vereine, Anteile. So tief stecken die Wurzeln im Dreck. Doch Watzke kann nur fordern, nichts sagen.

 

Rainer Kalb

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